Arthrose: Sie betrifft nicht nur alte Menschen – obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass die Knorpel der Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden, mit fortschreitendem Alter steigt. Neben einer erblich bedingten Veranlagung sind es jedoch auch Faktoren wie eine ungesunde Lebensführung und schlechte Ernährung, die Arthrose zu einer führenden Volkskrankheit gemacht haben. Es ist wichtig, schon bei ersten Anzeichen auf Ernährung und Bewegung zu achten – aber auch gegebenenfalls die Möglichkeiten einer konservativen Physiotherapie auszuschöpfen.
Arthrose ist bisher leider nicht heilbar. Und auch bei einer kompletten Umstellung der Ernährung kann der Körper zerstörtes Knorpelgewebe nicht wieder herstellen. Dennoch ist es wichtig, die Ernährung zu ändern und mögliches Übergewicht zu reduzieren. Denn Übergewicht ist eine Belastung für die Gelenke, und der Gelenkverschleiß wird damit noch schneller vorangetrieben.
WAS IST EINE IDEALE ERNÄHRUNG?
Auch, wenn es keine Diät gibt, die die Beschwerden einer Arthrose vollständig beseitigt, kann man mit richtiger Ernährung den Verlauf von Arthrose positiv beeinflussen, im Idealfall sogar stoppen!
Dazu gehören Lebensmittel wie Obst, Salate, Gemüse, Kartoffeln, Naturreis, Dinkel, Magermilchprodukte und Kaltwasserfische wie Tintenfisch, Forelle, Kabeljau, Heilbutt oder auch Austern.
Bestimmte Nahungsmittel können die Situation jedoch auch unter Umständen noch weiter verschlimmern, z. B.
Sanfte Medizin: Sie kann gerade in den Anfangsstadien einer Arthrose helfen, Verspannungen zu lösen, Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren. Allen voran ist die Akupunktur zu nennen, die die Durchblutung steigert, für Entspannung in schmerzhaft verkrampften Muskeln sorgt und den Körper dadurch darin unterstützt,
Entzündungsstoffe abzutransportieren. Auch Phytotherapie, z. B. mit Wirkstoffen aus Teufelskralle oder Beinwell, und Homöopathie sind in jedem Fall einen Versuch wert – beides jedoch unter Anleitung eines erfahrenen Therapeuten. Denn Arthrose ist eine chronische
Erkrankung, die nicht nur in der Chirurgie, sondern auch in der Naturheilkunde umfassendes Wissen über die Zusammenhänge erfordert, um die Beschwerden nachhaltig zu lindern.
Eine weitere Option ist die Osteopathie. Denn unter Umständen entwickelt sich eine Arthrose aufgrund einer permanenten und häufig unbewussten Fehl-
oder Schonhaltung, die Sie vielleicht nach einer Verletzung eingenommen haben. Wird diese nicht korrigiert, setzt sie sich eventuell in Gelenke fort, die mit der ursprünglichen Verletzung zunächst
gar nichts zu tun hatten. Ein Osteopath ist in der Lage, solche ursächlichen Verschiebungen aufzuspüren und zu korrigieren.
Ganz im Gegenteil. Sport ist eine wichtige Präventionsmaßnahme, um die Kommunikation zwischen Sehnen, Bändern, Knorpeln und Gelenken aufrecht zu erhalten. Laut Robert Koch-Institut (RKI) stellt die Arthrose die häufigste Gelenkerkrankung weltweit dar. Am häufigsten sind Knie, Hüfte und Schulter betroffen sowie Finger und Wirbelgelenke. Was bei einer Hüftgelenksarthrose geschieht, sehen Sie hier.
Wer Arthrose hat, neigt dazu, das betroffene Gelenk zu schonen. Doch Experten sagen: Bewegung wirkt dem Verschleiß entgegen. Warum?
Zwischen den Gelenkflächen befindet sich der Knorpel, der als Puffer und Gleitfläche zugleich dient. Er sorgt dafür, dass sich das Gelenk nahezu reibungslos bewegt. Um diese Aufgabe zu erfüllen, muss der Gelenkknorpel ausreichend mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden. Dies geschieht jedoch nur, wenn durch Bewegung Gelenkflüssigkeit produziert und in den Knorpel einmassiert wird – das Gelenk also quasi durch die körperliche Aktivität "geschmiert" wird. Bei Arthrose wird der Knorpel spröde und rauh. Schont sich der Betroffene nun auch noch, wird der ohnehin schon angegriffene Gelenkknorpel unzureichend mit Nährstoffen versorgt. Die Folge: Der Verschleiß schreitet voran, die Beschwerden nehmen zu.
WELCHE SPORTARTEN SIND BESONDERS GUT GEEIGNET?
Experten sind sich einig: Keine Sportarten betreiben, die die Gelenke einseitig belasten, bzw. die schnelle Richtungswechsel beinhalten und bei denen der Sportler abrupt stoppt: Dazu zählen Handball, Squash, Volleyball, Fußball und Tennis. Geeignet sind Sportarten mit moderaten Bewegungen, die die Gelenke nicht belasten. Das Robert-Koch-Institut in Berlin nennt als Beispiel Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, (Nordic) Walking und Aquajogging.
Was kommt nach der Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes? Rehabilitation! Natürlich nicht allein und auf eigene Faust, sondern unter Anleitung von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten. "Erfahrungsgemäß kann schon am ersten Tag nach der Operation mit einem Reha-Programm begonnen werden", sagt Dr. Gehrke. Dieser Umstand ist nicht zuletzt einem kontrollierten und effizienten Schmerzmanagement zu verdanken.
Ziel ist, dass Patienten nach der Implantation des künstlichen Hüftgelenkes so schnell wie möglich wieder ins schmerzfreie Leben zurückkehren und dass sie die Freude am Leben mit ihrer neuen "Gelenkfreiheit" wiedergewinnen. Das gelingt dann besonders gut, wenn man die entsprechenden Bewegungen richtig erlernt, ein Gefühl für Möglichkeiten und Grenzen entwickelt und den Mut zur Bewegungsfreiheit neu für sich entdeckt.
WICHTIGE REGELN IN DEN ERSTEN 3 MONATEN
∞ Die ersten 14 Tage nur in Rückenlage schlafen, danach ist Seitenlage möglich.
∞ Knie oder Füße nicht übereinander schlagen – weder im Sitzen, Liegen noch im Stehen.
∞ Möglichst eine erhöhte Toilette nutzen; entsprechende Sitze bekommen Sie im Internet oder in Sanitatshäusern/Apotheken.
∞ Strümpfe und Schuhe nur im Sitzen und ausschließlich mit einer Anziehhilfe an- und ausziehen.
Nach drei Monaten: Grundsätzlich kann der Patient nun sein gewohntes Leben mit kleinen Einschränkungen wieder aufnehmen. Wichtig: Stürze vermeiden, denn ein Knochenbruch im Bereich des künstlichen Hüftgelenkes ist sehr schwierig zu behandeln. Doch wenn sich das Gelenk z. B. aufgrund eines Sturzes lockern oder verschieben sollte, haben die Chirurgen auch dafür einen Aktionsplan, der sich bewährt hat!
Folgende Sportarten sind Schritt für Schritt wieder möglich: Nordic-Walking, Golfen, Krafttraining, Radfahren, Rudern, Schwimmen, Skilanglauf, Tanzen (bitte keine schnellen Wechselschritte).
Nicht empfehlenswert: Alpines Skilaufen, Snowboarden, Tennis.