"Es gibt immer wieder Situationen, in denen ich den Paaren empfehle, es mit der Naturheilmedizin zu versuchen", sagt Dr. Andrea Salzbrunn. "In all den Jahren habe ich erlebt, wie hilfreich das sein kann. Wenngleich man den ganzheitlichen Ansatz zu schätzen weiß – die Paare brauchen in jedem Fall Geduld! Normalerweise brauchen Spermien mindestens drei Monate, um sich zu verändern, sprich, um sich zu verbessern. In jedem Falle können Männer viel für die Qualität ihrer Samenzellen tun. Von Sport über Ernährung bis hin zu Vitaminen und Kräutern… die Bandbreite ist groß."
Direkt im UKE wird eine fernöstliche Behandlung im HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin angeboten. Als ein echtes ganzheitliches Verfahren wird in der TCM die Bedeutung von psychischen Einflüssen auf die Entstehung von körperlichen Funktionsstörungen berücksichtigt. Moderne Infertilitätsbehandlung integriert heutzutage das klassische Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin mit der westlichen Forschung.
Durch diese Behandlung verbessert sich die Spermienqualität in 50-70% der Fälle und zwar in Hinsicht auf:
Das ist ein großartiges Ergebnis, das durch viel universitäre Studien gestützt wird. Zu den Verfahren der TCM gehören diese 6:
Chinesische Arzneitherapie
Die Chinesische Arzneitherapie ist die in China am weitesten verbreitete Therapieform der TCM. Dabei kommen Mischungen von Naturstoffen – überwiegend Pflanzen und Mineralien – zum Einsatz, die individuell nach dem Beschwerdebild zusammengestellt werden.
Hierfür sind langjährige Erfahrungen der Therapeuten und besondere Kenntnisse in Zungen- und Pulsdiagnose notwendig, um die Dysbalancen des Körpers genau zu erkennen und gezielt behandeln zu
können. Chinesische Arzneien werden üblicherweise in Teeform verabreicht; es gibt aber auch Pulver, Tropfenextrakte und Kapseln. Für Hauterkrankungen werden ebenfalls Salben und Pasten hergestellt.
Vorsicht: Bezugsquellen genau recherchieren! Denn laut Prof. Dr. Volker
Fintelmann, Leberspezialist und anthroposophischer Arzt, ist mindere Qualität ist in Deutschland die Hauptursache für gravierende Leberprobleme.
Akupunktur
Die Akupunktur ist die in Deutschland bekannteste und meistangewandte Therapieform der TCM und hat in der Schmerztherapie bereits einen festen Platz gefunden. Allerdings gehen die therapeutischen
Möglichkeiten, insbesondere wenn man die Akupunktur mit der Moxibustion (Wärmebehandlung durch Abbrennen von Beifußkraut über den
Akupunkturpunkten) oder Schröpfbehandlungen kombiniert, weit über die reine Schmerzbehandlung hinaus. Durch die Reizung von Reflexpunkten der Haut und des darunter liegenden Gewebes,
die auf sogenannten Meridianen (den Energieleitbahnen des Körpers) liegen, werden das vegetative (steuernde) Nervensystem und damit die Körperregulation heilend
beeinflusst.
Tuiná
Bei dieser chinesischen manuellen Therapie handelt es sich um eine spezielle Massage- und Grifftechnik, bei der mit den Händen Haut- und Muskelreflexe ausgelöst werden. Im
Gegensatz zu den meisten westlichen Massageverfahren wirkt Tuiná nicht nur lokal, sondern es werden auch Heilungsprozesse
in entfernten Körperregionen in Gang gesetzt, so dass neben den Wirkungen auf den Bewegungsapparat auch Wirkungen auf das Körperinnere entstehen.
Qigong
In China werden die Übungen des Qigong intensiv zur Krankheitsvorbeugung eingesetzt und darüber hinaus täglich –
auch in den Großstädten – in Parks durchgeführt. Es handelt sich um konzentrative Atem- und Bewegungsübungen, die man in Kursen erlernen kann. Aber nicht nur zur Prophylaxe,
sondern auch bei vorhandenen Erkrankungen, können individuell empfohlene Übungen einen bedeutenden Beitrag zur Genesung leisten. In China wird z. B. jedem Krebserkrankten geraten, täglich
Qigong-Übungen zu machen.
Chinesische Diätetik
Die Chinesische Ernährungsmedizin zählt keine Kalorien, sondern achtet auf die Qualität und die Wirkung der einzelnen
Nahrungsmittel, die über die Jahrhunderte im Detail erfasst worden sind. Dabei sind sowohl Geschmacksrichtungen als auch Temperaturverhalten der
Arzneimittel von Bedeutung. Ziel ist es, die Aufnahme der Nahrung zu verbessern und Belastungen für den Magen-Darm-Trakt und damit für den
Gesamtorganismus zu vermeiden. Nach Erstellung einer Chinesischen Diagnose können individuelle Empfehlungen gegeben werden, wodurch die Therapie von Erkrankungen erheblich unterstützt und vorbeugend
gewirkt werden kann.
Schröpfen löst Blockaden
Auch Schröpfen hat seinen Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Es ist ein Ausleitungsverfahren. Durch das Schröpfen werden Blockaden gelöst. Es ist entgiftend, stoffwechselanregend, entzündungshemmend, krampflösend. Der Energiefluss des Körpers wird angeregt. Das Schröpfen erfolgt hauptsächlich am Rücken, da hier die Reflexzonen liegen, die mit einzelnen Organen im Körper in Verbindung stehen. Sie lassen auf eine Fehlfunktion, der mit dieser Stelle verbundenen Organe schließen. Durch das gezielte Schröpfen einzelner Hautbereiche, in denen sich Verhärtungen befinden, werden die entsprechenden Organe unmittelbar beeinflusst und aktiviert.
Männer mit Kinderwunsch sollten die möglichen Ursachen von Unfruchtbarkeit kennen, um mögliche Schadensquellen auszuschalten. Und sie sollten besonders gut auf ihre Ernährung achten. Entgegen der landläufigen Meinung, dass nur Frauen mit Kinderwunsch sich gut ernähren müssen, hat sie auch einen großen Einfluss auf Anzahl und Qualität der Spermien beim Mann. Die Forschung belegt, dass beispielsweise schlechte Essgewohnheiten und regelmäßiger Alkoholkonsum die Qualität und Quantität der Spermien negativ beeinflussen können und somit eine Empfängnis erschweren. Abgesehen davon, dass Alkohol den Testosteronwert sinken lässt. Nikotin wirkt sogar fast wie ein Schlafmittel auf die Beweglichkeit der Spermien. Drogen sind absolut tabu wegen der Gefahr von Geburtsfehlern.
BRINGEN SIE IHRE SPERMIEN AUF TRAB
Vitamin C
Mindestens 60 mg am Tag, besser 100, weil es Schäden an Zellen repariert. Schnelle Quelle für Vitamin C: 1 Glas firsch gepresseter Orangensaft. Zitrusfrüchte, Kiwis, Blattsalate, Paprika.
Experten vom Online-Auftritt Babycenter (www.babycenter.de) haben ein paar sehr gute Ratschläge zusammengetragen.
Zink
Beeinflusst die Menge und Qualität des Samens sowie den Testosteronspiegel positiv. Lieferanten sind z. B. Austern, Sonnenblumenkerne, Weizenklei, Keimlinge von Roggen und Weizen, Cashewkerne, Mais, Ei, Garnelen. Mehr Zink
Calcium
US-Forscher der University of Wisconsin behaupten, dass eine Gabe von 1000 mg Kalzium sowie Vitamin D die Fruchtbarkeit des Mannes verbessern können. Calcium ist u. a. enthalten in fettarmer Milch (ein Glas enthält 414 mg), Joghurt (ein kleiner Becher enthält 302 mg), Hartkäse, Chiasamen. Vitamin D tankt der Körper im Wesentlichen durch Sonne (ohne Sonnenbrand! und ohne Glühtemperaturen auf den Hoden). Ansonsten in Tablettenform. Vitamin-D-Spiegel checken lassen.
Selen
Selen ist wichtiger Bestandteil der Hülle, die Samenzellen umgibt und sie vor Umweltgiften schützt. Die schlimmsten Feide: Weichmacher (Phthalate)! Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, jeden Tag rund 50 Mikrogramm Selen. Schnelle Quelle: Sonnenblumenkerne und Kokosflocken (je 1 Esslöffel unter Müsli, Jogurt oder Obstsalat mischen). Ebenfalls zu empfehlen: 1 bis 2 Portionen Fisch pro Woche.
Vitamin E
Der Große Radikalenfänger, der die Zellmembranen schützt und das Immunsystem repariert. Die griechische Bezeichnung Tocopherol bedeutet übersetzt "Ein Kind zeugen / ein Kind erwarten". Beim Mann erhöht eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E nachweislich die Spermiendichte. Vitamin E findet sich z. B. in Vollkornprodukten und Eigelb. Auch bewusstes Kochen mit hochwertigem Pflanzenöl aus Raps, Sonnenblumen oder Oliven sorgt für eine optimale Qualität Ihrer Spermien.
Folsäure
Werdende Mütter nehemn sie ein, um Gndefekten vorzubeugen. Das Gleiche gilt für werdende Väter, bevor sie ein Kind zeugen. Folatreiche Ernährung reduziert die Zahl der Spermien mit Chromosomdefekt. Bei Kinderwunsch öfters zu grünem Gemüse und Tomaten greifen, die reich an Folsäure sind. (lt. www.papa-werden.de)
Maca und Cordyceps
Eine weitere Möglichkeit, die Spermienqualität zu verbessern, sind zwei Superfoods aus zwei völlig entgegengesetzten Regionen der Welt: Maca, die Power-Wurzel aus den südamerikanischen Anden und der Vitalpilz Cordyceps aus China. Maca zeigte in Studien, dass es in der Lage ist, nicht nur die Grösse und Anzahl der Spermien, sondern auch deren Beweglichkeit zu verbessern.Auch der Heilpilz Cordyceps hat sich in Studien als natürliches und wirksames Mittel erwiesen, dass die Vitalität von Spermien erhöhen kann.
Omega-3-Fettsäuren
Sie gehören zu den wertvollen ungesättigten Fettsäuren, die sich direkt auf den männlichen Hormonhaushalt auswirken. Sie sorgen für ein fruchtbarkeitsförderndes Hormonlevel. Schnelle Quelle für Omega-3-Fettsäuren: fetter Seefisch, Nüsse und Leinöl.
Hahnemanns Heilmethode und Schüßlers Mineralstofftherapie verfolgen zwei unterschiedliche Ziele. Doch für beide gilt in diesem Fall gleichermaßen: Begegeben Sie sich für eine konstitutionlle Behandlung in die Hände eines erfahrenen Therapeuten! Die Situation ist zu komplex für eine Selbstmedikation.
... Spermien lieben's kühl
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum die Hoden außerhalb des Körpers liegen? Spermien lieben eine Temperatur zwischen 33 und 35 Grad – im Körperkern mit seinen rund 37 Grad wäre es ihnen schlicht und einfach viel zu warm. Deshalb werden sie außerhalb im Hodensack produziert. Für kühle und glückliche Spermien sorgen Sie, wenn Sie enge Kleidung meiden und bei langen Autofahrten die Sitzheizung ausstellen. Kurzzeitige Erwärmung wie zum Beispiel in der Sauna ist völlig unbedenklich.
... Sojaprodukte wie Tofu, Sojanüsse, Eiweißdrinks, Sojamilch enthalten pflanzliches Östrogen und sollten nicht in großen Mengen verzehrt werden. Es ist nachgewiesen, dass sie die Spermienzahl deutlich reduzieren.
… auf Johanniskraut, Gingko und zu viel Süßholz (Lakritz) sollten Männer mit Kunderwunsch am besten verzichten.
… lange auf Sex zu verzichten, um die Spermien für den optimalen Zeitpunkt der Befruchtung aufzusparen, macht keinen Sinn. Im Gegenteil: Bei häufigen Orgasmen verbessert sich die Spermienqualität, wie australische Wissenschaftler nachgewiesen haben.